Albert Namatjira

Albert Namatjira ist einer der großen australischen Künstler und vielleicht der bekannteste Aboriginal-Maler.

Sein westlicher Stil Landschaften zu malen, der so unterschiedlich zur Aboriginalkultur ist, machte ihn berühmt.

Berühmt wurden er und seine Frau, weil sie als erste Aborigines die australische Staatsbürgerschaft erhielten.

Zu dieser Zeit war dies ein bedeutendes Ereignis, da es damals kaum Rechte für die Aborigines gab.

Er wurde nicht als Albert geboren.

Seine Eltern nannten ihn Elea.

Aber nachdem sie in eine christliche Mission kamen und dort den christlichen Glauben annehmen mussten, änderten sie den Namen ihres Sohnes.

Das Leben in der Mission war etwas völlig anderes als das Leben, das Alberts Familie zuvor in der Wüste des Northern Territory führte.

Von diesem Lebensstil kannte er wenig, bis er 13 wurde.

Mit 13 erfuhr Albert ein wichtiges aboriginal Ritual. Er wurde in das Aboriginal-Leben eingeführt.

Als einer des Aranda-Stammes lebte er für sechs Monate im australischen Busch und wurde in die traditionellen Gesetze und Sitten von den Stammesälteren eingeführt.

Als Kamelreiter lernte Albert die Landschaften kennen, die er später malen sollte, nämlich die Traumzeitorte des Aranda-Stammes.

Zu dieser Zeit heiratete er Ilkalita, ein Mitglied einer Nachbargemeinschaft.

Das Paar baute sich ein Haus in der Nähe der Mission und Albert versorgte die Familie durch Gelegenheitsjobs.

Dazu gehörte auch das Herstellen und Verkaufen von Kunstgegenständen.

1934 besuchten zwei Künstler aus Melbourne die Mission um dort ihre Kunstwerke auszustellen.

Als Albert dies sah, entschloss er sich richtig zu malen.

Zwei Jahre später bot er einem der Künstler, Rex Batterbee, an, ihm gute Plätze zum Malen zu zeigen.

Im Gegenzug zeigte Batterbee Albert, wie man malt.

Albert war ein schneller Lerner.

Er dachte, er habe eine natürliche Begabung und er hatte Recht.

Alberts erste Ausstellung, die 1938 in Melbourne gezeigt wurde, war ausverkauft.

Ausstellungen in Adelaide und Sydney weckten eine ähnliche Begeisterung.

 Selbst die Königin mochte seine Werke.

Albert war eine Berühmtheit, aber nicht immer einfach.

Es war für ihn immer wieder eine Erleichterung den großen Rauch zu verlassen und in seine Heimat in der Wüste zurückzukehren.

Der Erfolg brachte Geld und Albert plante es zu verwenden um die Zukunft seiner Familie zu sichern.

Er wollte eine Rinderfarm pachten, aber als Aboriginal war ihm das nicht erlaubt.

Er versuchte in Alice Springs ein Haus zu bauen.

Wieder einmal verbot ihm das das Gesetz. Nur weil er Aboriginal war.

Es war eine seltsame Situation.

Er war ein Mann, der als Top-Künster angekündigt und als Berühmtheit behandelt wurde und nicht einmal eigenes Land besitzen durfte.

„Dies war der Beginn der Kenntnisnahme der Aboriginals durch das Weiße Australien.“ Charles Perkins.

Die öffentliche Empörung über Alberts missliche Lage drängte die Regierung dazu Albert und seiner Frau die Staatsbürgerschaft zu verleihen.

Das bedeutete, sie konnten wählen, in Hotels gehen und ein Haus bauen, wo immer sie wollten.

Es dauerte zehn weitere Jahre, bis die Regierung allen anderen Aborigines die gleichen Rechte gab.

Als Staatsbürger konnte Albert nun auch Alkohol kaufen.

Einem traditionellen Brauch folgend, erwarteten Alberts Freunde, dass er mit ihnen allen Alkohol teilte, den er kaufte.

Aber das zu tun verstieß gegen das Gesetz des weißen Mannes.

1958 beschuldigte die Polizei Albert Aborigines mit Alkohol zu versorgen.

Er bestritt die Beschuldigung, aber das Gericht glaubte ihm nicht.

Nach zwei Monaten Gefängnis wurde Albert wieder ein freier, aber gebrochener Mann.

Er verlor seinen Willen zu malen und auch den Willen zu leben.

Albert starb 1959.

Er war gerade 57 Jahre alt.

Alberts Leben und Werk haben andere Aborigines zum Malen inspiriert.

Unter diesen waren seine Kinder und Enkel.

Der großartige Maler fing das Herz Australiens in seiner Kunst ein und wurde auf der ganzen Welt gelobt.

Sein Leben zeigte den weißen Australiern die Ungerechtigkeit rassistischer Gesetze und steuerte zu lange überfälligen Veränderungen für diese Menschen bei.



 
Übersetzt von Angela Hartner